Wenn ein Pin im Eckbereich nicht richtig trifft, deutet das darauf hin, dass der Einwurf in die Tasche und die anschließende Ablenkung nicht optimal waren. Was passiert genau? Im Wesentlichen trifft der 3er Pin den 6er Pin etwas zu flach. Bei dem Wurf, der für den Bowler perfekt aussah, traf die Kugel die Tasche wahrscheinlich mit einem zu steilen Winkel und landete nicht so hoch und flach wie bei den oben gezeigten perfekten Strikes. Der 6er Pin fliegt dann rechts am 10er Pin vorbei. Dies wird beim Pinfall in der Abbildung 2 dargestellt.
Ansätze für eine mögliche Lösung
Bleibt der 10er Pin oder der 7er Pin permanent stehen, ist man gezwungen eine Anpassung vorzunehmen. Die folgenden Lösungen können Hilfe bieten. Testen muß das jede Bowlerin oder Bowler für sich selbst.
Die Ausrüstung:
- Am einfachsten lässt sich die Laufruhe einer Kugel verbessern, indem man die Oberfläche etwas rauer macht. Da dies im Wettkampf nicht erlaubt ist, sollte man dies breits beim Aufwärmen tun, sobald man ein solches Kugelverhalten beobachtet. Wenn viele 10er Pins von Woche zu Woche nicht fallen, solltet ihr eure Kugel möglicherweise dauerhaft modifizieren, um diese besser herauszubekommen. Es bietet sich dann an, dies mit kleinen Schritten zu gestalten. Also von z.B. 2000er Abralon auf 1500er Abralon zu schleifen. Bei einem polierten Ball die Oberfläche leicht mit 2000er Abralon schleifen.
- Die andere Möglichkeit besteht darin, auf einen etwas glatteren Ball umzusteigen. Das bedeutet in der Regel, einen Ball mit mehr Oberfläche oder einem anderen Oberflächenmaterial zu wählen, beispielsweise von einem Solid- zu einem Pearlball oder von einem Perl- zu einem Hybridball. Allerdings kann dies riskant sein, wenn man bereits gut im Spiel ist, weshalb man sich eher für eine einfache Anpassung entscheiden sollte.
Die Körperliche Spielanpassung:
- Die eigene Ballabgabe ändern. Eine Änderung der Ballabgabe mit weniger Achsenrotation und mehr Vorwärtsdrall. Bewirkt eine gleichmässigere Ballbewegung und weniger Hook.
- Eine weitere, weniger gebräuchliche Taktik, um zehn Pins zu treffen, ist die Erhöhung der Ballgeschwindigkeit. Höhere Geschwindigkeiten sorgen für gleichmäßigere Bewegungen, verringern aber auch den Hook. Kombiniert man eine höhere Geschwindigkeit jedoch mit einer kleinen Linienkorrektur, kann man Winkel und Ablenkung manchmal gerade so weit verändern, dass man den hartnäckigen Eckpin umwirft.
Die Linienanpassung:
- Die wohl häufigste Anpassung in dieser Situation ist eine kleine, parallele Bewegung nach außen. Meistens handelt es sich um eine 1-und-1-Bewegung, also eine Bewegung mit den Füßen und eine mit den Augen. Dadurch erhält der Ball mehr Reibung, was etwas Energie abbaut und die Bewegung für einen optimaleren Einwurf in die Tasche glättet.
- Eine weitere Möglichkeit für Spieler(innen), die damit vertraut sind, besteht darin, den Abschlagwinkel zu vergrößern, ohne die Füße zu bewegen. Dies funktioniert meist nur bei Hausschüssen, aber indem man den Ball etwas früher auf die trockene Fläche schlägt, verliert er auch schneller an Energie. Je nach Spielweise und Ballart ist dies etwas riskanter, da der Ball möglicherweise noch früher einen Funken erzeugt und hoch über die Schlagfläche springt. Ich persönlich finde das es mit einer Solid-Oberfläche einfacher geht. Dies ist zumindest meine Erfahrung.
Mein Fazit:
Die Aussage von vielen Bowler(innen), Strikes fallen von Alleine oder beim nächsten Anwurf fällt ein Strike sind einfach nur schöne Sprüche. Aber von schönen Worten kann man sich nichts erhoffen. Hier ist einfach nur Training und Testen der eigenen Anpassungmöglichkeiten angesagt.
Author Rüdiger Probst
