• 24113 Bowling Sport Kiel, Deutschland

Ballauswahl

 

Menace

Eines haben alle Bowlingballhersteller gemeinsam: Bälle mit asymmetrischen Kernen stehen in puncto Leistung und Kosten ganz oben auf der Liste. Mit einer konstanten Freigabe geben Ihnen diese Bälle unter bestimmten Bahnbedingungen die meiste Bewegung. Zusammen mit der zusätzlichen Bewegung dieser Bälle werden Sie auch einen deutlichen Unterschied von Schuss zu Schuss feststellen, wenn Ihr Abwurf nicht jedes Mal gleich ist.

Analog dazu ist die Einordnung in Kategorie von oben bei symmetrischen Kernen genauso zu betrachten. Diese Bälle wären dann auch die mit der höchsten Performance. Für die meisten Bowlingspieler ist diese Kategorie die realistischste Wahl für eine aggressive Bowlingkugel, da sie ihnen die meiste Bewegung bietet, ohne die Empfindlichkeit gegenüber Inkonsistenzen zu lösen, die bei Kugeln mit asymmetrischem Kern zu finden sind. Auf den Listen werden Bälle weniger aggressiv in Bezug auf Deckmaterialien und haben in den meisten Fällen höhere RG-Maße, die zu mehr Länge bei trockeneren Bahnbedingungen führen, und enden mit Einsteigerbällen, die trotz des Namens viel aggressiver sind als ihre präreaktiven Harzvorfahren.

"Viele Bowler sind mit dieser Einordnung von einem Trugschluss betroffen. So wird ein teurer Bowlingball aus der besten Serie eines Bowlingballherstellers z.B nie sein ganzes Potenzial auf einer trockenen Bahn hergeben (dafür ist er einfach nicht gemacht). Dies gilt natürlich auch genauso umgedreht. Reaktive Bowlingbälle für wenig Öl werden nie in die Tasche (1er Pin) laufen wenn es sich um ein Ölbild mit einem hohen Volumen an Öl handelt. Hier schafft ein Benchmark-Ball Abhilfe, da er auf verschiedenen Ölmustern einsetzbar ist."

Hustle

Für die Bowlingballbewegung sind einige Faktoren zuständig. Mit ca. 70-80 % ist die Balloberfläche dafür verantwortlich. Der Kern spielt hierbei erst einmal eine nachrangige Rolle. Die Asymmetrieschen oder Symmetrischen Kerne sind der Motor in einem Bowlingball. Das Bohrlayout ist bei einem Bowlingball das Tunning um die optimale Leistung aus dem Bowlingball herauszuholen. Es ist wie das Tunning bei einem Kfz, in dem ein Chipsatz zur Leistungssteigerung eingebaut wird. Dabei wird die Spielweise des Bowlingspielers berücksichtig.
Das Gyratin (RG): Hier ist die Massenverteilung im Ball gemeint. Bälle mit hohem RG (High RG) konzentrieren ihre Masse unter der Schale und produzieren einen längeren Geradeauslauf. Bälle mit einem niedrigem RG (Low RG) haben ihre Masse mehr im Zentrum des Balles konzentriert, dadurch wird ein frühe Rollphase produziert. Das Differential ist die Differenz aus der Position des Kerns zur Schale hin. Das Differential bestimmt die Stärke der Richtungsänderung. Liegt der Kern des Balles mehr zu einer Seite, ist das Differential höher. Liegt der Kern mehr Zentral, ist die Position ausgeglichen, der Ball hat dann ein niedriges Differential. Je niedriger das Differential, umso gleichmäßiger und ruhiger ist das Laufverhalten am Breakpoint. Je höher das Differential, desto aggresiver ist der Richtungswechsel am Breakpoint. Bei Datenangaben der Bälle wird das Differential meist als RG Diff. angegeben. Hat man alle diese Faktoren, beginnt das Tunning. Die Ballbewegung fällt bei einer matten Oberfläche eher rund aus. Bei polierten Bällen ist die Richtungsänderung mehr im letzten Bereich zu erkennen. Dies bedeutet aber nicht, das mehr Leisten überquert werden. Das einschwenken auf die Gasse erfolgt nur abrupter. Beim Rubicon UC2 ist es die klassische Skid-Flip Bewegung.

Bohrlayout

Ein schlechtes Bohrlayout gibt es eigentlich nicht. Deshalb ist es besonders wichtig beim Erwerb einer neuen Bowlingkugel erst einige Würfe mit dem bereits vorhanden Ball zu machen. Bei diesen Würfen sollte der Pro-Shopbetreiber (Ballbohrer) dabeisein, damit er sich ein Bild von Ihrer Spielweise machen kann. Er kann auch ein Datenblatt für ihre Wurfhand erstellen. Ist er besonders Gewissenhaft ermittelt er auch den PAP (Positiven Axis Point). So kann er Sie schon bei der Ballauswahl beraten. Nicht alle Bowlingbälle sind für jeden Spieler geeignet. Wenn Sie z.B. ein Spieler mit wenig Ballgeschwindigkeit sind, die Bahn auf der Sie spielen eigentlich nur kurz geölt ist, wäre ein agressiver Ball mit einem Asymmetrischen Kern keine gute Wahl. Natürlich ist die Verlockung groß sich einen High-Performance-Ball zu kaufen aber manchmal ist weniger mehr.

Die Spielertypen unterscheiden sich wie folgt

  • Stroker - Drehzahl nach der Ballabgabe weniger als 300 rpm
  • Tweener - Drehzahl nach der Ballabgabe zwischen 300 - 370 rpm
  • Cranker - Drehzahl nach der Ballabgabe über 370 rpm

Für alle Spielertypen gilt, die Ballgeschwindigkeit muß zur Drehgeschwindigkeit passen. Hier kommt das Bohrlayout zum tragen. Alle Bowlingballhersteller haben einen Drillguide für ihre einzelnen Bälle an den man sich orientieren kann. So gibt es z.B die High-Track-Bohrung oder die Low-Track-Bohrung. Ist man z.B. ein Cranker mit wenig Ballgeschwindigkeit sollte die Ballbohrung nicht so agressiv sein. Hierbei ist es dann unerheblich ob der neue Bowlingball extra für eine bestimmte Bahnbedingung gekauft wird. Kauft man also einen Ball für Medium-Öl, ist dies genauso wichtig als wenn man einen Ball für Heavy-Öl kauft. Als Rechtshänder soll man ja die rechte Gasse (der Ball soll zwischen dem 1er Pin und dem 3er Pin) treffen. Beispiel von einem Drillguide.

Bahnbedingungen

In der heutigen Zeit sind in den meisten Bowlingcentern schnelle Bahnbelege aus Kunstoff verbaut. Der Bahnbelag wird regelmäßig geplegt. Das Öl auf der Bahn schützt den Belag. Die Viskosität der eingesetzen Öle unterscheidet sich. Ist es mehr zähflüssig wird der Ball mehr abgebremst und es wird auch langsamer nach hinten (Backend) getragen. Der sogenannte Carry-Down-Effekt setzt dann später ein und Sie können länger auf einer Linie spielen. Bei einem Öl das weniger zähflüssig ist, müssen Sie sich schneller anpassen. Die Bowlinganlagen werden von der DBU abgenommen. Das Zertifikat hängt in der Bowlinganlage aus. In einigen Bowlingcentern ist das Ölbild auch einsehbar. Die Temperatur spielt hiebei auch eine Rolle. Alle Kunstoffbahnen haben eine Unterkonstruktion und sind bei ihrem Einbau genau ausgerichtet. Kleine Abweichungen beeinflussen auch die Ballbewegung. Eine erneute Überprüfung ist sehr Kostenintensiv. Auf der A 10 Bowling in Wildau hat man so etwas vor Jahren gemacht und diesen Bericht dann als Lane-Map-Guide veröffentlicht.

Bowlingballkosten

Zu den Ballkosten kommen noch die Kosten für die Bohrung und evtl. Kosten für die Fingereinsätze und die Daumenhülse dazu. An ein Shammy und Ballreiniger sollten Sie auch denken.



Author Rüdiger Probst